Where were you in '92?, 2012-ongoing
Photographs
Where were you in 92? Die Bilder der Fotoserie scheinen diese Frage mit einer besonderen Glaubwürdigkeit und Authentizität zu beantworten. Sie zeigen jugendliche Menschen im Jahr 1992, die heute alle im wiedervereinigten Berlin leben. Ursprünglich zur privaten Erinnerung angefertigt, vermitteln sie, in der Öffentlichkeit gezeigt, einen vermeintlich unpolitisch autobiographischen Zugriff auf Vergangenheit. Das Gegenteil ist der Fall: Bildkomposition, Ästhetik, Materialität, Hintergrund sind nicht allein Repräsentationen von Geschehenem. Im Jetzt betrachtet kreisen die Bilder um die Frage nach dem Verhältnis von Unschuld und Verantwortung. Sie prägen den Kontext in dem sie ausgestellt werden und wirken auf die Betrachtenden. Sie erzeugen eine eigene situationsbedingte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die nicht mit ihrer ursprünglich intendierte Funktion als Träger von familiären Erinnerung korrespondieren. Die Bilder vereinigen sich mit den Erinnerungen der Betrachtenden, um letztlich die Frage zu stellen: Where was I in 92?
Text: Clemens Villinger
Where were you in 92? Die Bilder der Fotoserie scheinen diese Frage mit einer besonderen Glaubwürdigkeit und Authentizität zu beantworten. Sie zeigen jugendliche Menschen im Jahr 1992, die heute alle im wiedervereinigten Berlin leben. Ursprünglich zur privaten Erinnerung angefertigt, vermitteln sie, in der Öffentlichkeit gezeigt, einen vermeintlich unpolitisch autobiographischen Zugriff auf Vergangenheit. Das Gegenteil ist der Fall: Bildkomposition, Ästhetik, Materialität, Hintergrund sind nicht allein Repräsentationen von Geschehenem. Im Jetzt betrachtet kreisen die Bilder um die Frage nach dem Verhältnis von Unschuld und Verantwortung. Sie prägen den Kontext in dem sie ausgestellt werden und wirken auf die Betrachtenden. Sie erzeugen eine eigene situationsbedingte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die nicht mit ihrer ursprünglich intendierte Funktion als Träger von familiären Erinnerung korrespondieren. Die Bilder vereinigen sich mit den Erinnerungen der Betrachtenden, um letztlich die Frage zu stellen: Where was I in 92?
Text: Clemens Villinger







Henrike Naumann



































Henrike Naumann was born 1984 in Zwickau (GDR). Growing up in Eastern Germany, Naumann experienced extreme-right ideology as a predominant youth culture in the 90s. Her work reflects on the history of the right-wing terrorism in Germany as well as on today‘s broad acceptance of racist ideas. She looks at the mechanisms of radicalization and how they are linked to personal experience and youth culture. Naumann explores the friction of contrary political opinion through the ambivalence of personal aesthetic taste. In her immersive installations she combines video and sound with scenographic spaces. In recent years she widened her focus to the global connectivity of youth cultures and the reversion of cultural othering. Notable exhibitions include solo shows at the Belvedere 21 in Vienna, Kunsthaus Dahlem in Berlin, Museum Abteiberg in Mönchengladbach and Galerie Wedding, Berlin, as well as participations at the Busan Biennale (2018), Riga Biennial (2018), Steirischer Herbst, Graz (2018), 4th Ghetto Biennale at Port-Au-Prince (2015), and the 3rd Herbstsalon at Maxim Gorki Theatre Berlin (2017).
Henrike Naumann lives and works in Berlin.
- Anna Boghiguian
- Candice Breitz
- Marco A. Castillo
- CATPC
- Alice Creischer
- Chto Delat
- Clegg & Guttmann
- Eugenio Dittborn
- Heinrich Dunst
- Anna Ehrenstein
- Estate of León Ferrari
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- Estate of Barbara Hammer
- The Cabinet of Ramon Haze
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- Frédéric Moser & Philippe Schwinger
- Henrike Naumann
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