Mixed media Installation [cupboards, tables, chairs, lamps, armchairs, tube televisions, video, various props]
Das Reich, 2017
mixed media installation, digital video, sound
Für ihre neue großformatige Installation Das Reich geht Henrike Naumann an einen geschichtsträchtigen Ort: den Bankettsaal des Kronprinzenpalais Unter den Linden, in welchem 1990 der Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR unterschrieben wurde. Die Unterzeichnung jenes Vertrages nehmen die Anhänger der sogenannten Reichsbürgerbewegung zum Anlass, die Existenz der Bundesrepublik Deutschland anzuzweifeln - es hätte, wie im Grundgesetz 1949 festgeschrieben, ein Friedensvertrag ausgehandelt werden müssen.
Für sie besteht das Deutsche Reich weiter fort. Ihr Weltbild baut auf diesem empfundenen Unrecht gegen das 'Deutsche Volk' auf, sie bitten die Vereinten Nationen um Unterstützung gegen Völkerrechtsverletzungen und sehen sich als bedrohtes indigenes Volk in einem besetzten Land. Sie horten Waffen und Munition, für den Tag X, wenn der Endkampf kommt und das Deutsche Reich wiederauferstehen wird.
Was wäre nun, wenn die 'Reichsbürger' recht behalten, die Bundesrepublik sich auflöst und sie die Regierungsgeschäfte übernehmen? Im Bankettsaal entsteht ein dystopischer Ort, zwischen kommissarischer Reichsregierung und völkischer Kultstätte. Die Besucher_innen begeben sich physisch in dieses Weltbild hinein, in dem sich nationalistische Verschwörungstheorien mit persönlichen Schicksalen und den Brüchen der deutschen Geschichte verbinden.
Für ihre neue großformatige Installation Das Reich geht Henrike Naumann an einen geschichtsträchtigen Ort: den Bankettsaal des Kronprinzenpalais Unter den Linden, in welchem 1990 der Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR unterschrieben wurde. Die Unterzeichnung jenes Vertrages nehmen die Anhänger der sogenannten Reichsbürgerbewegung zum Anlass, die Existenz der Bundesrepublik Deutschland anzuzweifeln - es hätte, wie im Grundgesetz 1949 festgeschrieben, ein Friedensvertrag ausgehandelt werden müssen.
Für sie besteht das Deutsche Reich weiter fort. Ihr Weltbild baut auf diesem empfundenen Unrecht gegen das 'Deutsche Volk' auf, sie bitten die Vereinten Nationen um Unterstützung gegen Völkerrechtsverletzungen und sehen sich als bedrohtes indigenes Volk in einem besetzten Land. Sie horten Waffen und Munition, für den Tag X, wenn der Endkampf kommt und das Deutsche Reich wiederauferstehen wird.
Was wäre nun, wenn die 'Reichsbürger' recht behalten, die Bundesrepublik sich auflöst und sie die Regierungsgeschäfte übernehmen? Im Bankettsaal entsteht ein dystopischer Ort, zwischen kommissarischer Reichsregierung und völkischer Kultstätte. Die Besucher_innen begeben sich physisch in dieses Weltbild hinein, in dem sich nationalistische Verschwörungstheorien mit persönlichen Schicksalen und den Brüchen der deutschen Geschichte verbinden.



















Henrike Naumann



































Henrike Naumann was born 1984 in Zwickau (GDR). Growing up in Eastern Germany, Naumann experienced extreme-right ideology as a predominant youth culture in the 90s. Her work reflects on the history of the right-wing terrorism in Germany as well as on today‘s broad acceptance of racist ideas. She looks at the mechanisms of radicalization and how they are linked to personal experience and youth culture. Naumann explores the friction of contrary political opinion through the ambivalence of personal aesthetic taste. In her immersive installations she combines video and sound with scenographic spaces. In recent years she widened her focus to the global connectivity of youth cultures and the reversion of cultural othering. Notable exhibitions include solo shows at the Belvedere 21 in Vienna, Kunsthaus Dahlem in Berlin, Museum Abteiberg in Mönchengladbach and Galerie Wedding, Berlin, as well as participations at the Busan Biennale (2018), Riga Biennial (2018), Steirischer Herbst, Graz (2018), 4th Ghetto Biennale at Port-Au-Prince (2015), and the 3rd Herbstsalon at Maxim Gorki Theatre Berlin (2017).
Henrike Naumann lives and works in Berlin.
- Anna Boghiguian
- Candice Breitz
- Marco A. Castillo
- CATPC
- Alice Creischer
- Chto Delat
- Clegg & Guttmann
- Eugenio Dittborn
- Heinrich Dunst
- Anna Ehrenstein
- Estate of León Ferrari
- Peter Friedl
- Sophie Gogl
- Estate of Barbara Hammer
- The Cabinet of Ramon Haze
- Hiwa K
- Simon Lehner
- Renzo Martens
- Chris Martin
- Frédéric Moser & Philippe Schwinger
- Oswald Oberhuber
- Mario Pfeifer
- Dierk Schmidt
- Tina Schulz
- Santiago Sierra
- Michael E. Smith
- Franz Erhard Walther
- Clemens von Wedemeyer
- Tobias Zielony